Bergbau-Geschichte
Das Flussspat-Erbe
Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Stullner Raum Flussspat entdeckt. Es war der Beginn der bis heute unvergessenen und bedeutsamen Bergbauzeit in der Region.
Georg Bauer erwarb 1884 im nahe gelegenen Wölsendorf Abbaurechte. Mit primitivsten Mitteln förderten damals drei Bergleute Gestein zu Tage. Wenig später nahm Bauer eine Dampfmaschine für die Haspel und Grubenpumpe in Betrieb. So konnte die Fördermenge im Jahr 1900 bereits auf 1000 Tonnen gesteigert werden. Nach dem Tod Bauers 1912 übernahm der Sohn Hans Bauer die Gruben mit ihren 45 Mitarbeitern. Neben zahlreichen neuen Gruben entsteht auch die Flusssäurefabrik in Stulln. Im 2. Weltkrieg arbeiteten neben Einheimischen auch Gefangen in den Betrieben. So arbeiteten in Stulln in Jahr 1942 zweihundert Strafgefangene aus Flossenbürg. Der Bergbau expandierte, bis die Qualität des Spates immer mehr abnahm und Importprodukte erheblich günstiger eingeführt werden konnten. So kam in den 80er Jahren die Förderung in allen Werken zum Stillstand. Aber auch nach der letzten Grubenfahrt auf der Grube "Hermine" am 27. Mai 1987 bleibt bergmännische Tradition bestehen. So fahren jedes Jahr um Weihnachten die ehemaligen Kumpel in den Stollen zur Mettenschicht ein, um der vergangene Bergbaugeschichte zu gedenken.
Hier finden Sie die Chronologie des Flussspatbergbaus in der Region.
Gruben, Schächte und Stollen ehemaligen Revier Nabburg-Stulln-Wölsendorf-Schwarzach
- Grube Cäcilia bei Stulln
- Grube Erika bei Lissenthan
- Grube Erna / Anna bei Stulln
- Grube Gisela bei Lissenthan
- Grube Heinrich / Roland bei Stulln
- Grube Heißer Stein bei Stulln
- Grube Helene bei Brudersdorf
- Grube Hermine bei Lissenthan
- Johannesschacht bei Wölsendorf
- Kocherstollen bei Wölsendorf
- Marienschacht bei Wölsendorf
- Grube Max bei Wundsheim / Krandorfer Gänge
- Grube Neue Hoffnung bei Stulln
- Reichhartschacht bei Stulln
- Schwarzachstollen bei Altfalter
- Venezianer-Schacht bei Lissenthan